Projekte und Arbeiten
Hier sind beispielhaft Projekte oder einzelne Arbeiten aufgeführt, die ich in der Vergangenheit präsentiert habe. Es ist nur ein Überblick, ein kleiner Auszug aus meinen Arbeiten von 2008 bis heute.
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Mit seinem Digital-Projekt Denk mal greift Paul M. Friedrich die im Straßenbild verankerten „Stolpersteine” des Kölner Künstlers Gunter Demnig auf, der seit 1992 kleine Gedenktafeln in ganz Europa installiert, um an die Menschen zu erinnern, die während des Nationalsozialismus ermordet, verfolgt, deportiert oder vertrieben worden sind. Das Video von Friedrich zu fiktiven Stolpersteinen hingegen lenkt den Blick auf die Gewalt, die unter uns lebende jüdische Mitbürger*innen bis heute in ihrem Land erleiden. Es werden ca. 110 Ereignisse aus der Zeit von 1950 bis 2021 dokumentiert und digital zu einem 15-Minuten-Film zusammengestellt. Alle acht Sekunden wechselt das Bild, alle acht Sekunden wird auf ein Schicksal hingewiesen. Die ablaufenden Bilder sind mit dystopischen Tönen unterlegt. Die Betrachtung seiner Arbeit soll Schmerzen erzeugen, inhaltlich und akustisch. „Es war für mich erschütternd, bei der Recherche zur Arbeit festzustellen, wie sehr Antisemitismus im Hier und Jetzt noch in unserem Land verbreitet ist” sagt Paul M. Friedrich. 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland heißt eben auch, 1700 Jahre immer wieder Hass, Vertreibung oder Progrome. Wer glaubt, das sind die Geister der Vergangenheit, der irrt. Wir müssen schon die Augen öffnen und genau hinsehen. Antisemitismus wird sich ohne eine offene Gesellschaft, die sich gegen Hass und Ausgrenzung positioniert, nicht aus der Welt schaffen lassen. Es kostet Zeit und Kraft, Ausdauer und Bildung, um vielleicht eines Tages in Deutschland, einem Einwanderungsland, ein friedvolles Miteinander der Religionen hinzubekommen.
Denk mal
Boody Mary
Für eine Gemeinschaftsausstellung in Bielefeld zum Thema »Bloody Mary« entstanden diese beiden Bilder. Mit ihnen wurde die Geschichte der englischen Königin Maria I. (Tudor), einer illegitimen Tochter Heinrichs VIII. erzählt. Königin Maria wurde von ihren Anhängern als Maria die Heilige bezeichnet, von ihren Gegner Maria die Blutige (Bloody Mary). Sie lies in einer Nacht die komplette Führung des Klerus umbringen, um wieder die katholische Kirche in Großbritannien einzuführen.